Oft langwierig und belastend
Wundchirurgie und Wundtherapie
Erfolg durch Fachkompetenz, Geduld und gute Zusammenarbeit
Als Folge von unbehandelten Gefäßerkrankungen können insbesondere am Unterschenkel und Fuß zum Teil sehr große Geschwüre (Ulcera) und absterbende Hautareale (Nekrosen) entstehen. Unterschieden werden bezüglich ihrer Ursache arterielle, venöse, und gemischt arteriell-venöse Ulcera. Die zu Grunde liegenden Gefäßerkrankungen können meist durch eine Duplexsonografie erfasst werden. Unser vorrangiges Ziel ist es, eine gesunde Wundheilung einzuleiten, um Ihre Mobilität zu erhalten.
Beseitigung der Ursache
Zunächst ist es wichtig, die Ursache zu erkennen. Im Falle einer arteriellen Durchblutungsstörung sind durchblutungsfördernde Maßnahmen notwendig (Katheterverfahren, operative Verfahren, Hybridverfahren). Bei einer venösen Durchblutungsstörung helfen entstauende Maßnahmen wie z.B. eine Kompressionstherapie, eine endovenöse Verödung oder eine Stripping-Operation.
Wundsäuberung und Anregen der Wundheilung
Sind die Ursachen abgeklärt und auch behandelt, so wird zunächst die chronische Wunde gesäubert. Dies kann durch spezielle Wundauflagen geschehen, häufig ist der beste und erfolgreichste Weg jedoch eine operative Wundsäuberung, bei der die abgestorbenen Gewebeanteile entfernt werden. Anschließend wird durch verschiedene Wundauflagen die Wundheilung angeregt. Dabei haben wir sehr gute Erfahrungen mit der Anwendung der Vakuumtherapie gemacht. Ist ein guter Wundgrund geschaffen, werden bewährte und auch moderne Verbandsstoffe durch unsere erfahrenen zertifizierten ärztlichen und pflegerischen Wundexperten in Ihrer weiteren Behandlung angewandt und für Sie ein individuelles Behandlungskonzept erstellt. Da die Behandlungsverläufe oft sehr langwierig sind, können Kontaktallergien durch Verbandsstoffe auftreten. Eine umfassende Berufserfahrung ist bei der Wundpflege ebenso wichtig wie Geduld und konsequentes Handeln. Sollte zusätzlich eine Infektion vorliegen, so muss diese auch bekämpft werden.
Ambulante Weiterversorgung nach der Entlassung
Ist ein individuelles Konzept für Sie erstellt und ein entsprechender Fortschritt in der Wundheilung sichtbar, so kann die Entlassung erfolgen. Wichtig ist dann eine konsequente Fortführung und ggfs. auch Anpassung der Wundtherapie. Dies wird durch einen ambulanten Pflegedienst gewährleistet, den wir für Sie einrichten können. Bei einer Verschlechterung ist eine Wiedervorstellung in unserer gefäßchirurgischen Sprechstunde nach Vereinbarung möglich.
Korrektur von Fußdeformitäten
Insbesondere beim diabetischen Fußsyndrom treten häufig Fußdeformitäten auf, die für die lokale Wundheilung z.B. durch Druckstellen eine besondere Bedeutung haben. Von unserer Abteilung für Wundchirurgie werden vielfältige, meist minimal-invasive Korrektureingriffe angeboten, die die weitere Wundheilung günstig beeinflussen können. Dazu gehören z. B. minimal-invasive Korrektureingriffe bei Hammer- und Krallenzehen und bei Überbeinen. Unterstützend ist in manchen Fällen die Anpassung eines orthopädischen Schuhwerkes sinnvoll.
Sehr fortgeschrittene Wundheilungsstörungen
Bei sehr komplexen Wundsituationen (große Weichteildefekte an der Ferse, freiliegende knöcherne Strukturen) kann in Einzelfällen durch eine plastische Operation die lokale Situation verbessert werden. Bei sehr fortgeschrittenen infektiösen Weichteildefekten mit Gelenkbeteiligung („offenes Sprunggelenk“) werden komplexe Behandlungen z. B. mit einem Fixateur extern angeboten. Diese Behandlungsformen sind in der Regel sehr zeitintensiv und langwierig.
Sollte bei Ihnen eine offene Stelle am Bein auftreten, stellen Sie sich bitte frühzeitig zur Abklärung und Behandlung in unserer gefäßchirurgischen Sprechstunde vor. Dann können Sie auf einen zügigen Heilungsprozess hoffen.