Ein guter Dialysezugang macht das Leben angenehmer
Dialysezugänge: Shunt und (Vorhof-)Katheter
Bei einer bleibenden Nierenschwäche ist neben der Bauchfelldialyse die Blutwäsche über einen Shunt (Verbindung von Arterie und Vene) eine empfehlenswerte Methode. Dieser Shunt wird operativ angelegt und kann in den meisten Fällen in lokaler Betäubung ausgeführt werden. Viele dieser Eingriffe werden von uns ambulant angeboten. Ist es möglich einen Shunt aus körpereigenem Material herzustellen, so hat dies die besten Langzeitergebnisse. In Ausnahmefällen muss auf den Einsatz von Kunststoffröhren zurückgegriffen werden.
Ein Shunt wird in der Regel dreimal wöchentlich punktiert. Nach langjähriger Nutzung kann es an diesen Shunts zu Komplikationen wie Engstellen, Verschlüssen, Aussackungen (Aneurysmen) oder auch Entzündungen kommen. In diesen Fällen muss durch eine manchmal dringliche Operation ausgeholfen werden, um eine Möglichkeit zur Blutwäsche wiederherzustellen. Diese Folgeeingriffe sind oft sehr anspruchsvoll.
Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass der Shunt zu viel Blut fördert und die Hand des Shuntarms eine Durchblutungsstörung bekommt. Schmerzen und nicht abheilende Wunden können die Folge sein. Häufig ist eine Umbauoperation notwendig, um den Blutfluss im Dialyseshunt zu drosseln. Auch diese Folgeeingriffe sind technisch oft sehr anspruchsvoll und der Erfolg dieser Operationen hängt von einer guten Planung eines erfahrenen Shuntchirurgen ab.
Unser Team verfügt über eine langjährige und umfassende Erfahrung bei Erstanlagen und auch bei den genannten Korrektureingriffen. Neben den üblichen operativen Verfahren (Thrombektomie, Patchplastik, Aneurysmaraffung, Umbauoperationen,…) können wir jederzeit auch moderne Interventionen wie intraoperative Katheterangiografien kombiniert mit Ballonaufdehnungen und Stentplatzierungen isoliert und auch während eines operativen Eingriffes in Kombination anbieten.
Im Falle einer überraschend plötzlichen Dialysenotwendigkeit oder falls ein Shunt wegen einer Komplikation nicht mehr zu nutzen ist, kann durch das Einbringen eines Vorhofkatheters sofortige Abhilfe geschaffen werden. Diese Implantation erfolgt in unserem Krankenhaus in der Regel in lokaler Betäubung und kann ambulant durchgeführt werden, wenn dies gewünscht wird. Wegen einer Tunnelung des Katheters kann dieser längerfristig benutzt werden und ist in Einzelfällen auch mal eine Dauerlösung.
Sind Sie auf die Neuanlage eines Shunts angewiesen oder haben Sie Probleme mit dem bestehenden Shunt?
In unserer gefäßchirurgischen Sprechstunde können Sie zeitnah einen Termin vereinbaren. Wir werden Sie untersuchen und beraten. Nach einer professionellen Duplexsonografie ist in den meisten Fällen schon eine richtungsweisende Auskunft möglich und die Planung einer Maßnahme kann erfolgen, falls dies erwünscht ist. Nur in wenigen Fällen ist eine weiterführende Diagnostik (CT-Angiografie, Katheterangiografie) notwendig.