Aktiv in Forschung und Wissenschaft
Studien
Das St. Vinzenz-Hospital Köln beteiligt sich als eine von zwei Kölner Kliniken an der größten europäischen Multicenterstudie zur Prävalenz der Sepsis (INSEP Studie). Über einen Monat wird täglich mit einem speziellen web-basierten Programm dokumentiert, wie viele Patienten eine Sepsis haben, wie schwer diese erkrankt sind, welches Organ von der Sepsis betroffen ist, und welche Keime die Sepsis verursachen.
Prof. Dr. Jürgen Lutz hat die Leitung des Projektes inne und wird von den Assistenzärzten Simon Klünter und Marc Kaiser unterstützt.
Die Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie initiiert eine Studie über Infektionen, die durch liegende Venenkatheter und Katheter zur periduralen Schmerztherapie entstehen. In einer kontrollierten Studie soll nun untersucht werden, ob die Art der Hautdesinfektion vor Anlage des Katheters einen entscheidenden Unterschied macht. Hierzu wird nach dem Zufallsprinzip bei einem Teil der Patienten alkoholisches Hautdesinfizienz (die Wirkung klingt nach dem Verdampfen des Alkohols ab), bei den anderen Patienten hingegen eine Lösung mit lang andauerndem Desinfektionseffekt (Remanenzeffekt) verwendet. Anhand der Besiedlung der Bakterien wird nach definierten Zeitpunkten überprüft, ob es im Hinblick auf die Verschmutzung (Kontamination) im Bereich des angelegten Katheters zu signifikanten Unterschieden durch die Hautdesinfektion kommt und somit auch das Risiko einer Infektion unterschiedlich ist.
Die prospektive, randomisierte Monocenterstudie mit 100 Patienten wird von Assistenzärztin Dr. Jenna Stella, Funktionsoberärztin Dr. Kerstin Freiberg, Doktorandin Isabell Diener sowie Studienleiter und Chefarzt Prof. Dr. Jürgen Lutz in Kooperation mit der Uniklinik zu Köln durchgeführt.
Die Studie ist abgeschlossen und in „Infection“ veröffentlicht. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Chefarzt Prof. Dr. Jürgen Lutz, Tel 0221 7712-122.
In Zusammenarbeit mit der Universität Witten-Herdecke wird eine prospektive Studie bei türkischen Palliativpatienten im Rahmen einer Promotion durchgeführt.
Im Rahmen dieser Studie soll untersucht werden, wie hoch Plasmaspiegel (Wirkstoffspiegel im Blut) bei schwerstkranken Intensivpatienten tatsächlich sind. Durch Gabe von viel Flüssigkeit, schweren Blutvergiftungen (Sepsis) und unter den Bedingungen der Dialyse können sie erheblich schwanken.
Das St. Vinzenz-Hospital ist 2018 dem Deutschen Netzwerk für Patient Blood Management beigetreten. In diesem Zusammenhang liefert unsere Klinik entsprechende Daten wie prä- und postoperativer Hb sowie Anzahl verabreichter Erythrozytenkonzentrate im Rahmen einer Multicenterstudie nach Frankfurt. Ziel der Studie ist, die Vorteile des PBM in Zahlen greifbar zu machen, d. h. zu zeigen, wie viele Transfusionen pro Jahr durch PBM eingespart werden können.
Das Ziel der PANDORA-Studie ist die Analyse der Anämie-Prävalenz innerhalb der letzten zehn Jahre in Deutschland. Dabei wird die Prävalenz sowohl der präoperativen Anämie als auch der im Krankenhaus erworbenen Anämie unter Berücksichtigung von Patientenalter, Fachdisziplin, OP-Eingriff, Krankenhausverweildauer sowie Zeitpunkt ermittelt. Des Weiteren werden Unterschiede zwischen chirurgischen Fachdisziplinen erarbeitet, die zukünftig ggf. fachspezifische Anämie-Management-Programme zur Folge hätten.
In einer Fallstudie wurde das Phänomen, dass bei lokaler Citratantikoagulation am rückführenden Schenkel (Rekalzifizierung) kleine weiße Gerinnungsklots entstehen, näher untersucht.
Die Daten sind zur Veröffentlichung eingereicht.